George VULTURESCU



 
 
 
 
 
 
 
 
 


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Du brennst im erzenen Walddicht des Grases
Du brennst in den Flammen und Feuern des Mittags,
in der gespannten Dichte der Papppeln im Dämmer,
in der Nacht den haluzinierten Augen von Ikonen
Du brennst, weil ich mir nicht vorstellen kann
sich den Göttern anders zu nähern.

*

Heute war der Dämmer grausam:
es tropfte Blut
die Wolken waren zerfetzte Stücken Fleisches
das Nichts warf sie den kreisenden Raben vor

auf den Augen hatte ich Blut und
der Horizont wurde schwarz - die reine Farbe
des Blindes Auges.

*

Wenige sind es, die sehen
den Heiligenschein
und wenige, die das Blattgrün aufsteigen sehen
über das Gras wie ein Nebel
die Stengel des Eisenkrauts trocken lassend,
entfleischt, wie die Knochen auf dem Friedhof

Im Norden sieht man eine religiöse Handlung

*

Oh, Reinheit des Dunkels
die du  mich begleitest
die du nach mir kommen wirst,
von deinem Fleische möchte ich sein:
das Dunkel macht keine Würmer,
das Dunkel trocknet nicht,
das Dunkel macht keine Eiterbeulen

 „Nur der Blitz kann
in der Höhle deines Augen rasten
um das versteckte Ei des Dunkels auszubrüten“
schrie mir der Adler.

Ich stand und erwartete den Blitz.

*

König, schreie ich. Der Norden ist ein Schloß
in welchem Du alle Verstecke Nacht um
Nacht entdeckst. Mein Rundgang bringt Dir
Ruhe, oh König, ist Dir mein Rundgang
nötig ?
.
„Die Kindheit ist ein Schloß mit Mauern aus
Fieber. Auf ihrem Eis gleitest Du davon, kehrst Du zurück:
der Norden hat keine Könige
er ist der Spiegel der Könige...“


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