WIR REISSEN DIE NAHT AB
(Asterne-te drumului)
er wartet am Ufer auf den Abend /auf die Frühe
der Mensch
blickt zum Himmel und Meer
er weiß
dass nichts wird geschehen / niemals
die Nacht sie wird kommen / mit Augen wie deine
und stumm werden wir in die Wasserfurchen
hineingehen
und die Naht zwischen Seele und Körper abreißen
(Din volumul Pornind de la zero,
Editura Cartea Româneascã, Bucuresti, 2000)
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Ich ging durch die Stadtmitte
ein merkwürdiges Wesen in dem beseelten Strassenbild
seltsam
ich war der Einzige
dessen Schuhe Hose und alles
voller Dreck war
die frisch geputzten Gassen
warteten auf den Frühling
so ganz/befleckt von dem Schmutz,
dem bedeutenden Leben der Erde,
war ich kein in die Tage dieses Jahrhunderts passendes Wesen
verunsicherte Blicke verfolgten mich
(man konnte diese Mischung aus Mensch und Erde nicht verstehen)
(Din volumulArta nostalgiei,
Editura Cartea Româneascã, Bucuresti, 1997)
EIN LEBEWESEN, DAS MEHR LÜGT
(Nu e fiinþã care sã mintã mai mult)
Es gibt nirgendwo ein Lebewesen, das mehr lügt als der Dichter
du sollt ihm nicht glauben/wenn er /ich liebe dich/ sagt
folgt schon der nächste Vers in seinem Gehirn
ein ,sicherlich, wichtiger/ als diese feierliche Erklärung
sie klingt sowieso ein wenig bizarr auf der Zunge eines Poeten
der ein wenig Selbstachtung empfindet
man sollte ihm nie glauben
er sei noch nicht mal fähig /sich selbst zu lieben -
statt seinen Träumen zu vertrauen
zerfleischt er sie und nach vielerlei Tricks jagt er sie in Gedichten
damit sein Leben bequemer und schön schläfrig verläuft
Ein Weckmann will er sein, und oft ist er auch einer,
für die anderen, die bereit sind, ihm zu glauben
Und ob er schreit: es tut mir weh,
meine Seele ist eine einzige Wunde,
glaubt ihm bitte nicht
er lügt wie gedruckt, ich kann euch beweisen
seine Seele hat ihn schon lange verlassen
sein Ich schon lange zerstäubt
ist eins mit den Gräsern aber bitte aufpassen
er versteckt nie seinen Wahnsinn
er versteht und er lügt
(Traduceri de Francisca Ricinski-Marienfeld)
